»Ihr könnt genauso gut in Eure Gemächer zurückkehren, Majestät. Die Herrin Hephzibah sagt, es sei ihre monatliche Zeit.«
»Oh nein.« Das Gefühl tiefer Zufriedenheit, das König Hiskia noch vor wenigen Augenblicken erfüllt hatte, löste sich mit einem Mal in Luft auf – ebenso wie seine Hoffnung auf einen Erben. Er hatte den kurzen Weg zum Harem zurückgelegt und sich an diesem lauen Frühlingsabend auf die Gesellschaft und die Liebe seiner schönen Frau gefreut; er hatte nicht damit gerechnet, an ihrer Tür zurückgewiesen zu werden.
»Wie geht es ihr jetzt, Merab?«
»Wie immer, Herr.«
Hiskia blickte an Merab vorbei ins Zimmer und sah Hephzibah am offenen Fenster sitzen und in die Dunkelheit hinausstarren. Er wusste aus Erfahrung, dass seine Frau jeden Monat trauerte, wenn sie erfuhr, dass sie nicht schwanger geworden war. Und es gelang ihm nur selten, sie zu trösten oder ihre bitteren Tränen zu trocknen, aber er dachte an all die Gelegenheiten, bei denen sie ihn mit ihrer Liebe, ihrem Lachen und ihrem herrlichen Gesang aufgemuntert hatte, und er wollte sie ebenso aufbauen.
»Gib uns ein paar Minuten, Merab.«
Er zog einen kleinen Hocker neben Hephzibah, aber sie wollte ihn nicht ansehen.
»Es ist ein herrlicher Abend«, sagte er.
»Möchtest du mich aufs Dach hinauf begleiten?«
Hephzibah schüttelte den Kopf und starrte weiter in die Dunkelheit.
»Es tut mir leid, dass du immer noch nicht schwanger bist. Ich weiß, dass du sehr enttäuscht sein musst.«
»Weißt du, wie viele Jahre das jetzt schon so geht?«, fragte sie. Der Kummer ließ ihre Stimme scharf klingen.
»Ich weiß. Schon lange.«
»Warum weigerst du dich dann immer noch, die Wahrheit zu akzeptieren?« Jetzt endlich drehte sie sich zu ihm um und ihr schönes Gesicht war nass von Tränen, ihre Augen waren geschwollen. »Ich bin unfruchtbar, Hiskia. Ich werde dir niemals einen Erben schenken.«
»Aber du weißt doch, dass Jahwe versprochen hat …«
»Er hat nicht dir einen Erben versprochen.«
Hiskia versuchte, sanft zu sprechen, aber er musste sie von seinem festen Glauben an Gottes Wort überzeugen. »Doch, Hephzibah. Jahwe hat versprochen, dass immer ein Erbe von König David auf dem Thron des …«
»Du klammerst dich an ein Versprechen, das Gott dir nie gegeben hat.«
»Aber Jahwe hat es mir versprochen.«
»Nein! Er hat es König David versprochen!«
»Das ist dasselbe, Hephzibah. Gott hat zu David gesagt: Ich erwähle einen deiner Söhne zu deinem Nachfolger auf dem Thron! … Und das soll gelten für alle Generationen!« (Psalm 132,11)
Sie hielt sich die Ohren zu. »Lass dieses Zitieren und hör mir zu! Dein Bruder Gedalja ist ein Nachfahre von König David, nicht wahr?«
Bei der Erwähnung seines Bruders wurde es Hiskia mulmig zumute. »Na ja – natürlich.«
»Und Gedalja hat vier Söhne, oder nicht?«
Hiskias Unbehagen wuchs, während sie ihn auf einen Weg führte, den er nicht gehen wollte. Es hielt ihn nicht mehr auf seinem Hocker. »Ja, aber was ändert das …?«
»Sie alle sind Erben von König David. Wenn du keinen Sohn bekommst, kann Gedalja oder einer seiner Söhne deinen Platz einnehmen – und dann hat Jahwe trotzdem sein Versprechen an König David gehalten.«
Hiskia sah sofort, dass sie recht hatte. Er kam sich wie ein Narr vor, weil er die Wahrheit in all den Jahren nicht erkannt hatte. Die Antwort auf ihre Unfruchtbarkeit war ganz einfach – und vollends ungerecht. Er sank neben ihr auf die Fensterbank und überlegte krampfhaft, was er sagen sollte.
»Aber … wie kann das sein?«, murmelte er.
»Willst du, dass dein eigener Sohn deinen Thron erbt, Hiskia? Oder ist es dir gleichgültig, dass dein Bruder oder dein Neffe dir auf den Thron folgt?«
Die Frage machte ihn sprachlos. Natürlich wollte er, dass sein eigener Sohn nach ihm regierte. Sein Bruder duldete Götzenverehrung; und seine Neffen vielleicht auch. Wie könnte ihm das gleichgültig sein?
»Wenn du willst, dass dein eigener Sohn dein Reich erbt«, fuhr sie fort, »dann trennst du dich besser von mir, weil ich unfruchtbar bin.« Sie schlug die Hände vors Gesicht und weinte so heftig, dass ihr ganzer Körper vor Schluchzen bebte.
Zum ersten Mal verstand Hiskia ihren Kummer und teilte ihre Enttäuschung. Er wollte auch einen Sohn. Es war ungerecht. Aber trotz seines inneren Kampfes wusste er, dass Hephzibahs Leid in diesem Augenblick größer war als sein eigenes. Sie brauchte ihn.
»Ich kann mich nicht von dir scheiden lassen, Hephzibah«, sagte er leise.
»Warum? Weil Jahwe es verbietet?«
»Nein. Weil ich dich liebe.« Hiskia nahm sie in seine Arme – zum ersten Mal ignorierte er das Gesetz, das ihm verbot, sie zu berühren. Er strich ihr über das weiche Haar und flüsterte noch einmal: »Ich liebe dich, Hephzibah. Du bist mir wichtiger als ein Erbe. Ich werde mich nicht von dir trennen.«
»Kannst du dann nicht einen anderen Weg finden? Gibt es nicht doch irgendwo eine Ausnahme, die dir erlaubt, eine zweite Frau zu haben, wenn ich unfruchtbar bin?«
»Ich weiß nicht – ich weiß es wirklich nicht.« Als er an diesem Abend zu Hephzibah gegangen war, hatte Zuversicht für die Zukunft ihn erfüllt. Aber jetzt hatte er das Gefühl, dass Gott ihm die Zukunft entrissen und sie Gedalja übergeben hatte.
»Es ist ungerecht, dass du zwischen der Treue zu mir und einem Sohn wählen sollst«, fuhr sie fort. »Wie kann ein liebender Gott das von dir verlangen?«
»Es gibt vieles, was ich nicht verstehe …«, begann er, aber jetzt, wo Hephzibah ihrer Verbitterung einmal freien Lauf gelassen hatte, schien es kein Halten mehr zu geben.
»Warum verbietet Jahwe dir, ihn morgen anzubeten, nur weil du Mitleid mit mir hattest und mich heute Abend in den Arm genommen hast? Warum ist dein Gott so ungerecht, Hiskia? Nach allem, was du für ihn getan hast, vergilt er es dir auf diese Weise? Indem er dich zwingt, zwischen einer Scheidung von mir und der Übergabe deines Reiches an Gedalja zu wählen?«
Hiskia drückte sie fest an sich. »Schhh, Hephzibah … still.«
Ihre Verbitterung nährte seine eigene und es machte ihm Angst, wie stark dieses Gefühl war. Er wusste, dass Gott nicht ungerecht war. Aber er wusste nicht, wie er seine Verwirrung und Enttäuschung mit seinem Glauben an Gottes Güte vereinbaren sollte. Er musste allein sein, um sich all das gründlich durch den Kopf gehen zu lassen. Er konnte es sich nicht leisten, noch länger Hephzibahs wütenden Groll und ihre Zweifel anzuhören.
»Hör mir erst einmal zu, Hephzibah. Vor ein paar Jahren hat Schebna versucht, mich zu überreden, aus politischen Gründen eine Eheschließung mit einem fremden König auszuhandeln. Er war überzeugt davon, dass das Gesetz nicht verbietet, mehr als eine Frau zu haben, und er hat steif und fest behauptet, die Deutung des Gesetzes, die mein Großvater vertreten hat, sei falsch. Er hat versucht, mir zu sagen, was in der Tora steht, aber ich habe nicht auf ihn gehört.«
»Du meinst, du musst dich vielleicht gar nicht von mir scheiden lassen? Und kannst vielleicht trotzdem einen Sohn haben?«
»Ich bin mir nicht sicher. Ich muss die Wahrheit herausfinden. Du hast meinetwegen viel Kummer gehabt, nicht wahr? Das tut mir leid.«
Ihre Arme hielten ihn ganz fest. »Das macht nichts – solange du nur einen Sohn bekommst.«
»Die Priester und Leviten sind Kenner des Gesetzes, und wenn es eine Lösung für dieses Dilemma gibt, dann werden sie davon wissen. Ich kann nicht glauben, dass Gott uns ungerecht behandeln würde.«
Aber trotz seiner Zusicherungen ließ Hiskias Unbehagen nicht nach. Warum war ihm nicht längst bewusst geworden, dass David ein Erbe versprochen war und nicht ihm? In all den Jahren hatte er Hephzibah in ihrer Enttäuschung getröstet und nie an Gottes Verheißung gezweifelt. Er hatte ihren mangelnden Glauben verurteilt, aber sie hatte die ganze Zeit recht gehabt. Sie würde ihm niemals den Sohn schenken, den er sich ersehnte.
»Jetzt weine nicht mehr; alles wird gut«, tröstete er seine Frau. »Ich werde morgen früh mit den Priestern und Leviten reden, und wenn ich morgen Abend wiederkomme, habe ich vielleicht schon ihre Antwort.« Er drückte sie fest an sich. »Ich könnte dich niemals aufgeben, Hephzibah. Niemals.«
Nachdem Hiskia gegangen war, blieb Hephzibah am Fenster sitzen und konnte nicht aufhören zu weinen. Als ihre Zofe zurückkam, eilte sie zu Hephzibah. »Ach, meine arme Herrin. Ich habe den König gebeten, nicht herzukommen. Ich wusste, dass es dich traurig machen würde.«
Hephzibah schüttelte den Kopf und lächelte, während sie sich über die Augen fuhr. »Nein, Merab. Ich weine vor Freude. Er hat mich heute Abend in den Arm genommen. Richtig in den Arm genommen.«
»Aber im Gesetz steht doch …«
»Ich weiß! Heute hat er endlich erkannt, wie ungerecht Jahwes Regeln sind. Er hat mir gesagt, dass er einen Weg finden will, das Gesetz zu brechen, damit er einen Sohn bekommen kann, ohne sich von mir scheiden zu lassen.«
»Das hat der König gesagt?«
»Ja! Weißt du, wie lange ich dafür gebetet habe, Merab? Wie lange ich die Göttin angefleht habe, seine Meinung zu ändern?«
»Sehr lange, Herrin.«
»Und heute Abend ist es geschehen. Das verdanke ich nur Aschera!«
Hiskia kramte in seiner Sammlung aus Schriftrollen, die er in seinen Gemächern aufbewahrte, bis er den Text »Anweisungen für die Könige« fand. Dann zog er eine Lampe näher und setzte sich, um zu lesen.
»Der König soll auch nicht zu viele Frauen haben, damit sie sein Herz nicht vom Herrn abwenden.« (5. Mose 17,17)
Als Hiskia vor Jahren diese Anweisungen gelesen hatte, hatte sein Großvater zu ihm gesagt, wenn er diese Gesetze befolgte, würde er nie den drei größten Versuchungen eines Königs erliegen: Macht, Stolz und Lust. Aber Hiskia wusste, dass er sich nicht aus Lust eine zweite Frau nehmen würde. Er wollte nur einen Erben.
Seinem Verstand schien die Lösung, eine zweite Frau zu ehelichen, vernünftig, aber der Gedanke verursachte bei ihm ein mulmiges Gefühl. Er wusste, dass er niemals eine zweite Frau so lieben konnte, wie er Hephzibah liebte, und im tiefsten Innern wünschte er sich noch immer, dass irgendwann Hephzibahs Sohn den Thron bestieg.
Während er mit diesen Gedanken rang, fragte er sich, wie Hephzibah wohl darauf reagieren würde. Würden seine Neuigkeiten sie aufmuntern und ihr Hoffnung geben oder ihre Verbitterung und Eifersucht anfachen? Es gab für sie viel zu bedenken und Hiskia musste alles mit ihr besprechen, bevor er eine endgültige Entscheidung traf.
Aber warum sollte er bis morgen Abend warten? Er würde zu ihren Gemächern zurückgehen und es ihr noch heute sagen.
Schnell legte er den kurzen Weg zum Harem zurück und sah unter ihrer Tür Licht hervorscheinen. Er klopfte leise, wartete aber nicht, bis die Magd aufmachte, sondern öffnete die Tür und trat ein.
»Hephzibah, ich …«
Aber Hiskia beendete den Satz nicht. Hephzibah kniete anbetend vor einer goldenen Statue der Aschera.
Der Boden schwankte unter Hiskias Füßen, als er langsam auf seine Frau zuging. Er wollte nicht glauben, was er da sah. Dies war nicht seine Frau, die da vor einem Götzenbild kniete. Sie konnte es nicht sein. Hiskia spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Mit zitternden Händen packte er seine Tunika und riss sie in der Mitte durch. Dann zerfetzte er den Stoff und schrie voller Qual auf. »Wie konntest du mir das antun, einen Götzen anbeten?«
»E-es tut mir leid«, stammelte sie. »I-ich kann das erklären …«
Mit aller Kraft schleuderte Hiskia das goldene Götzenbild zu Boden und stieß dabei eine brennende Fackel um. Bevor er reagieren konnte, ging der Teppich in Flammen auf. Das Feuer verschlang einen Stapel Reetmatten, bevor es auf die seidenen Bodenkissen übergriff.
Er hörte ein Rauschen, als getrocknete Palmzweige in einem Tonkrug von den Flammen erfasst wurden, und dann das wütende Knistern des Feuers, das den Wandteppich über dem Krug entzündete. Der Brand geriet außer Kontrolle und Hiskia musste etwas unternehmen.
Er riss sich sein Obergewand vom Leib und benutzte es, um das sich rasend schnell ausbreitende Feuer zu bekämpfen. Heißer Rauch machte ihm das Atmen schwer, als er mit dem Umhang auf die Flammen schlug, immer wieder, mit der Kraft der Verzweiflung.
Aber das Feuer breitete sich schneller aus, als er es zurückdrängen konnte. Eine Mauer aus Flammen umgab Hiskia. Die Hitze brannte auf seiner Brust, wo er die Tunika zerrissen hatte; fliegende Funken versengten seine Arme und sein Gesicht. Doch er ignorierte den Schmerz und kämpfte weiter.
Plötzlich hörte er Hephzibah aufschreien. Sie war in eine Ecke neben dem brennenden Bett zurückgewichen und war gefangen. Er riss die lodernden Vorhänge herunter, um den Weg für sie frei zu machen, und schrie: »Lauf, Hephzibah! Du musst hier raus!« Doch sie rührte sich nicht.
Kundenstimmen
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27.10.2022Marianne 
Hiskia möchte von Herzen gern Gottes Willen tun. Darum ist es für ihn der größte Schmerz, als er entdeckt, dass seine geliebte Ehefrau fremde Götter anbetet. Nicht nur das, sie hat diesem Götzen ihr erstgeborenes Kind versprochen. Wutentbrannt zerstört Hiskia die Götzenfigur und verbannt seine Frau aus seinem Leben.
Sein Eifer gegen die Götzen führt zu schlimmen Brandwunden, die ihn
in Lebensgefahr bringen. Auf übernatürliche Weise rettet Gott sein Leben und Hiskia ist von Herzen dankbar. Doch schon bald vergisst er, dass er ohne Gott nichts wäre. Als fremde Nationen ihm huldigen, lässt er sich nur zu gern umgarnen.
Sein Berater überzeugt ihn davon, dass Bündnisse mit anderen Ländern ihre einzige Rettung vor der Bedrohung der Assyrer sind. Hiskias Herz entfernt sich von Gott, als er auf seine eigene Kraft und Rettungspläne schaut. Doch werden seine menschlichen Helfer wirklich da sein, wenn er sie braucht" Ist es besser sich auf menschliche Armeen zu stützen oder auf den allmächtigen Gott"
Dieses Buch ist der dritte Band in einer fünfteiligen Reihe über die jüdischen Könige Hiskia und Mannasah. Das Buch lässt sich jedoch gut unabhängig von den anderen Bänden lesen.
Die Erzählung bleibt recht nah am biblischen Text, doch dadurch, dass die Geschichte ausführlich erzählt wird, werden die Lektionen, die wir von diesen Königen lernen können, präsenter. Stellenweise gibt es Längen, wodurch die Spannung etwas nachlässt.
In diesem Buch geht es vor allem um die Frage, wer in Notzeiten helfen kann, auf wessen Hilfe Verlass ist. Gerade die letzte Szene im Buch, in der das Volk Israel eine unbegreifliche Rettung erlebt, macht deutlich wie groß Gottes Allmacht ist, und wie vergeblich es ist getrennt von ihm Hilfe zu suchen.
Die Erzählung enthält mehrere längere Bibelstellen, vor allem aus dem Buch Jesaja und den Psalmen, die sich gut in die Geschichte einfügen und so ganz neu wahrgenommen werden können.
Fazit: Bibelgeschichte nacherzählt - in diesem Buch wird der König Hiskia mit seinen guten und schlechten Seiten dem Leser nahegebracht. Seine Entscheidungen fordern heraus eigene Motive zu prüfen und Hilfe allein bei Gott zu suchen. Sehr empfehlenswert!
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10.10.2022Gudrun Ermes 
Im drittenTeil der Chroniken der Könige steht König Hiskia vor neuen Herausforderungen. Seine Frau konnte ihm immer noch keinen Erben schenken und er entdeckt ihre Götzenanbetung. Außerdem werden die Assyrer wieder zur Gefahr und er muss schwere Entscheidungen treffen. Geht er politische Bündnisse ein oder vertraut er auf die Hilfe Gottes"
Schon beim Lesen der ersten Kapitel kann der Leser
sich schnell wieder an die Vorgängerbände erinnern. Der Einstieg ist sofort spannend und richtungsweisend. Die Handlung steigert sich stetig und die Charakterentwicklung der Hauptpersonen ist überzeugend. Der Autorin gelingt es wirklich sehr gut biblische Ereignisse lebendig zu schildern und in eine spannende Geschichte einzubinden. Dabei spielen die Prophezeiungen Jesaja ´s eine wichtige Rolle. Der Leser erhält ein lebendiges Bild der damaligen Lebenssituation . Zitate aus dem alten Testament und Bibelverweise zeigen wie nah die Autorin an der Bibel bleibt. Der Zwiespalt des König , der zwei sehr unterschiedliche Berater hat, die genau die zwei Seiten zwischen denen er steht, repräsentieren, bestimmt das Geschehen. Die weltlichen Mächte mit ihren verschiedenen Göttern und der Glaube an den einen Gott Abrahams, das Vertrauen auf eigene Entscheidungen und das Verlassen auf Gottes Wille. Das Buch hat mich gut unterhalten und mich wieder mehr auf die Bibel fokusiert.
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03.10.2022sophies.booklove_ 
Inhalt:
König Hiskia wartet mit seiner Frau weiterhin auf einen Erben. Eigentlich war er fest davon überzeugt, dass der Herr ihm einen schenken würden, aber mit der Zeit beginnt seine Hoffnung zu schwinden. Zudem steht er bald einem schlimmen Verrat seiner Frau gegenüber und kann ihr nicht vergeben.
Als dann auch noch Krankheit und Gefahren von außen zuschlagen, steht sein Glaube
vor einer schweren Probe.
Währenddessen muss Eljakim seinen Platz im Palast finden und auch gegen den Widerspruch der anderen Berater für seinen Glauben einstehen. Doch das ist alles andere als ungefährlich für ihn.
Meinung:
Dies ist nun schon der dritte Band über die Erlebnisse und den Glauben von König Hiskia. Schon die ersten beiden Bände konnten mich so fesseln und ich habe es geliebt wie greifbar und emotional die Erzählungen aus der Bibel wurden. Lynn Austin gehört wirklich zu meinen Lieblingsautorinnen und auch mit ihren biblischen Romanen konnte sie mich begeistern. Sie geht in die Tiefe und schreibt Charaktere, die so nah wirken.
Auch in diesem Buch habe ich wieder viel mit den Charakteren mitgelitten und mitgefiebert. Viele Aspekte wurden mir einfach nochmal lebendiger und mir wurde gezeigt was gewisse Gefahren wirklich für die Menschen bedeuten kann. Ebenso wurden politische Fragen und Gegebenheiten sehr verständlich erklärt, sodass man ein gutes Bild von den damaligen Ereignissen bekam.
Besonders gefallen haben mir die Charaktere von Eljakim und seiner Frau Jeruscha. Sie wurden für mich in vielem zum Vorbild. Vor allem wenn es darum geht um den Glauben zu kämpfen. Alles andere sollte sich dem Ziel alles zur Ehre Gottes zu tun unterordnen. Das kam gerade bei diesen beiden Charakteren sehr klar hervor.
Hiskia muss einiges verkraften und schlägt teilweise Wege ein, die doch nicht Gottes Willen entsprechen. Was bei ihm so besonders zum tragen kommt ist die Gnade Gottes und der Aspekt, dass man immer wieder umkehren kann. Ebenso spiegelt sich das in der Beziehung zwischen ihm und seiner Frau.
Sehr gefallen hat mir auch, dass viel aus der Bibel zitiert wird. Z.B. wenn Jesaja etwas prophezeit wurden die biblischen Worte übernommen. Das hielt das Buch für mich immer wieder an der Bibel und gab einem auch eine Orientierung. Immer wieder sind auch Verweise auf die entsprechenden Stellen der Bibel angegeben.
Wie schon die vorherigen Bände hat mir auch dieser Roman sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung der Reihe. Ich glaube Lynn Austin hat es wirklich auf dem Herzen die biblischen Geschichten möglichst vielen nahezubringen und ihre Bücher zur Ehre Gottes zu schreiben. Meiner Meinung nach merkt man das auch in ihrem Schreibstil und genau deshalb mag ich ihre Bücher so gerne.
Wer sich für biblische Romane interessiert oder generell mal in das Genre hineinschnuppern möchte, ist bei den Chroniken der Könige von Lynn Austin genau richtig.
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02.10.2022awii186 
Hier lesen wir den dritten Band "Füll du mich mit Kraft" der Reihe "Die Chroniken der Könige" von Lynn Austin.
Wir begleiten sehr intensiv König Hiskia in diesem Band. Anfangs muss er einen schlimmen Schlag seitens seiner Frau hinnehmen und verbannt sie daraufhin. Totz allem liebt er sie weiterhin.
Viele Schlachten und Entscheidungen muss er treffen. Neben ihm seine Berater Schebna,
ein ungläubiger Mann und Eljakim, der gottesfürchtig seinen Weg geht.
Die Autorin beschreibt den Werdegang aller Personen sehr spannend und man darf erleben, wie Gott in den Herzen wirkt.
Eingebettet ist alles in einen großen geschichtlichen Hintergrund. Manches bibeltreu, vieles fiktiv.
Die Krankheit Hiskias wird sehr intensiv beschrieben. So kann man sich vieles gut vorstellen. Der Prophet Jesaja nimmt auch einen hohen Stellenwert ein. Viele Schriftstellen aus der Bibel werden angeführt und zitiert. Gut finde ich, daß die jeweiligen Stellen als Fußnote benannt werden und man sie persönlich nachschlagen kann.
Ein spannender christlicher Bibelroman mit der klaren Botschaft: Wer Gott die Führung in seinem Leben überläßt, wird überreich beschenkt und von ihm gesegnet.
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16.09.2022mabuerele 
"...Als Jesaja Eljakim die Hand aufgelegt und zu ihm gesagt hat, Gott werde den Schlüssel zum Hause David auf seine Schultern legen, war es ihm wie eine unmögliche Vorstellung erschienen..."
Doch das hat sich geändert. Gerade hat König Hiskia Eljakim zu seinem Außenminister ernannt.
Die Autorin hat erneut ein fesselndes Stück biblischer Geschichte in einem Roman verarbeitet. Das Buch schließt zeitnah
an Teil 2 an.
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Eingebunden in das Geschehen sind viele Zitate aus dem Buch Jesaja, die in kursiv wiedergegeben werden.
Unter König Hiskia blüht und Gedeiht Juda. Nur ein Sohn wurde ihm bisher verwehrt. Als er unerwartet sein Frau Aufsucht, findet er sie anbetend vor einem Götzenbild. Hiskia zerschlägt das Bild. Dabei fällt eine Lampe um. Es kommt zum Brand. Hiskia löscht ihn.
"...Seine Hände und seine Brust brannten, als ständen sie noch immer in Flammen, aber die heftigsten Schmerzen kamen von der Brandwunde an seinem Bein..."
Hiskia überlebt. Nur: Wie lange" Sein Leben steht auf Messers Schneide. Sein Bruder Gedalja wird als neuer König alles beseitigen, was Hiskia im Glauben an Jahwe gerade wieder aufgebaut hat.
Dann kommt die Wende. Hiskias Leben wird verlängert.
Jetzt aber fordert die Außenpolitik Hiskia. Babylon möchte ihn als Bündnispartner gegen die Assyrer. Sein Palastverwalter Schebna, ein Ägypter, ist begeistert. Eljakim warnt. Und Jesaja wird noch deutlicher. Er vermisst bei Hiskia Dankbarkeit und sieht erste Anzeichen von Hochmut und Stolz.
"...Hiskia lehnt sich zurück und hört den beiden Männern schweigend zu. ["] Sie repräsentieren die beiden Seiten seiner eigenen Persönlichkeit: Schebna die kühle, analytische, auf das Lösen von Problemen konzentrierte Seite; Eljakim die vorsichtige Seite, die jede Entscheidung an Jahwes Gesetz maß..."
Das Buch verfügt über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich nicht nur aus den äußeren Geschehen, sondern auch aus den unterschiedlichen Standpunkten der handelnden Personen. Und damit sind nicht nur Hiskia, Schebna, und Eljakim gemeint.
Interessant fand ich auch die Informationen über die Strategie und Taktik der Assyrer. Deren Grausamkeit war schon im letzten Teil Thema. Jetzt kommt aber noch eines hinzu. Sie haben die Vorteile der psychologischen Kriegsführung erkannt. Auf raffinierte Weise gelingt es, den Gegner zu verunsichern und zu schwächen. Nach dem Sieg werden dann als erstes die Götterbilder zerstört. Wie aber macht man das bei einem Gott, von dem es kein Bild gibt"
Hiskia muss durch ein Wechselbad von Gefühlen, bevor er erneut begreift, dass es nur Mit Gottes Hilfe möglich ist, Jerusalem zu erhalten.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.
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16.09.2022annislesewelt 
"Füll du mich mit Kraft" ist der dritte Band der "Chroniken der Könige".
Auch diesen Teil habe ich sehr gerne gelesen. Lynn Austin versteht es mit ihrer unnachahmlichen, bildhaften und mitreißenden Art Geschichten zu erzählen.
König Hiskia wird von seiner Frau zutiefst enttäuscht, so schlimm das er sie aus seinem Leben verbannen muss. Sein Schmerz ist so berührend beschrieben, so zu
Herzen gehend - und die Folgen dieser Enttäuschung sind gravierend. Hiskia wird todkrank.
Ja, das alles ist fiktiv (bis auf die Krankheit) aber wunderbar erzählt.
Nur der Zeitpunkt der Krankheit ist für mich nicht ganz stimmig.
So wie ich die Bibel lese ist in 2. Chronik 32 Hiskias Krankheit erst NACH der Belagerung der Assyrer zu datieren und für mein Empfinden war es für den Spannungsbogen nicht nötig die Geschichte zu verändern.
Im Buch geht es auf jeden Falls spannend weiter.
Die ganze politische Situation, die Belagerung, die Angst und Not sind anschaulich und mit überraschenden Details beschrieben. Mir war es stellenweise etwas zu langatmig, aber ich habe schnell wieder völlig in die Geschichte gefunden.
Eindrücklich und treffend waren für mich die Weisheiten des Jesaja die Lynn Austin so passend eingearbeitet hat. Die Botschaft von Gottes Gnade ist so mutmachend und tröstend, sie sprach mir ins Herz.
Ob Jesaja und Hiskia damals wirklich alles verstanden haben" Ob sie wussten wie groß Gottes Gnade wirklich sein würde"
Ich weiß es nicht, ich weiß aber das diese Botschaft wichtig ist und sie nicht oft genug weiter gegeben werden.
Auch mit Eljakim, Hiskias Berater, und Jeruscha, seiner Frau, geht es fesselnd weiter. Auch diese beiden entwickeln sich, wachsen über sich hinaus und müssen immer wieder Entscheidungen treffen. Vor allem Jeruscha ist mir sehr ans Herz gewachsen.
Für mich ist dieser Roman insgesamt etwas schwächer als die ersten beiden aber immer noch sehr gut.
Ich habe tolle Lesestunden gehabt und einiges gelernt. Auch hier hat Lynn Austin in den Fußnoten die Bibelstellen des Originaltextes angegeben und es macht Freude sie nachzuschlagen und sich intensiver mit der Geschichte zu beschäftigen.
Wer also einen schönen Bibelroman mit spannenden Elementen und geistlicher Botschaft lesen möchte der wird sich an diesem sicher freuen.
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14.09.2022Grace2 
Spannende, romanhafte Erzählung des Lebens von König Hiskia und dem Angriff der Assyrer. Sehr empfehlenswert!
Das Buch "Füll du mich mit Kraft" der Autorin Lynn Austin ist der dritte Band in der Reihe "Die Chroniken der Könige", der sicherlich auch unabhängig von den Vorbänden gelesen werden kann, aber für den Zusammenhang ist es schon sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten.
Dieser Band schließt
sich unmittelbar am Ende des Buches "Bleib du meine Hoffnung" an. König Hiskia hat das Land Juda zu Wohlstand und Reichtum geführt, insbesondere hat er die Tributzahlungen an die Assyrer eingestellt und verhielt sich danach auf Gottes Geheiß neutral. Doch es nagt an ihm, dass er keinen Erben hat. Seine Frau Hepzibah, die er unendlich liebt, wird nicht schwanger. Seine Berater raten ihm sich eine weitere Frau zu nehmen, doch entspricht dieses Gottes Willen für König Hiskia" Wie wird sich König Hiskia entscheiden" Dann führt eine schreckliche Entdeckung zur Wende des Geschehens und erschüttert den vermeintlich festen Glauben von König Hiskia. Wendet sich nun alles gegen ihn"
Auch in diesem dritten Buch zeigt die Autorin Lynn Austin wieder, wie fesselnd und aktuell die Erzählungen des Alten Testaments sind. In romanhafter Weise, aber auch mit vielen Zitaten aus der Bibel, erzählt sie die Lebensgeschichte von König Hiskia weiter. Ihr Schreibstil liest sich wie gewohnt leicht und flüssig. Auch die Zitate aus der Bibel unterbrechen den Lesefluss nicht. Beeindruckend ist, wie lebendig Lynn Austin die Protagonisten aus der Bibel werden lässt. Hier spielen natürlich die Hauptpersonen eine große Rolle: König Hiskia selbst, der mit den Folgen einer gottfernen Entscheidung konfrontiert wird, aber auch die Gegensätzlichkeit von seinen beiden Beratern, Shebna, der ungläubige Ägypter, und Eljakim, der sich bei seinen Entscheidungen ganz auf Gottes Wort verlässt, wird überaus gut herausgearbeitet. Mich hat gerade in diesem Band auch wieder begeistert, wie umfangreich und umfassend sich die Prophezeiungen von Jesaja sich erfüllen. Dieses ist sicherlich das Hauptanliegen des Romans. Aber auch die Geschichte um Hepzibah, der Ehefrau von Hiskia, ist ergreifend. Auch sie, die Unfruchtbare, muss mit den Folgen ihres Handelns leben und würde ohne die Freundschaft mit Eljakims Ehefrau Jeruscha, nichts von der Vergebung, Gnade und Barmherzigkeit Gottes erfahren. So hat mich auch dieser dritte Band der "Chroniken der Könige" wieder begeistert und ich kann ihn ebenso wie die Vorbände nur empfehlen. Ich freue mich schon sehr, dass diese Reihe noch fortgesetzt wird.
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