Das Herz ist das wichtigste Organ des Blutkreislaufs. Es ist ein faustförmiger Hohlmuskel, der sich in der Minute ungefähr 70-mal zusammenzieht und ca. 10.000 Liter Blut am Tag durch unseren Körper pumpt. Damit ist es für unser Überleben von höchster Bedeutung. Wenn das Herz nicht mehr richtig funktioniert, hat das Auswirkungen auf unseren gesamten Körper.
Im schlimmsten Fall bleibt nur die Hoffnung auf eine Transplantation. Doch auch diese ist nicht ohne Risiko. Es besteht die Gefahr der Abstoßung. Deshalb bemühen sich Forscher seit Jahren darum, im Labor ein künstliches Herz aus Stammzellen zu züchten – bislang leider mit wenig Erfolg.
Doch dem Herzen wird noch sehr viel mehr Bedeutung beigemessen als die, unseren Körper am Leben zu erhalten. Das Herz steht für Liebe, für die Seele und für Güte. Es gibt ein eindeutiges Symbol dafür, das wir alle kennen und als Ausdruck für Liebe nutzen. Umgangssprachlich nennt man das Herz nicht nur „Pumpe“, sondern es wird manchmal auch liebevoll verniedlichend als „Herzchen“ oder „Herzilein“ bezeichnet. Dem Herzen gegenüber stehen der Kopf und der Bauch, mit denen man zum Beispiel Entscheidungen teilweise ganz anders treffen würde als mit dem Herzen.
Man spricht von Bruderherz, Mutterherz, Schwesterherz oder Vaterherz. Außerdem gibt es viele Redewendungen, in denen das Wort Herz vorkommt. Versteht man sich mit jemandem besonders gut, dann sagt man, man sei „ein Herz und eine Seele“. Menschen mit einem guten Charakter haben „das Herz auf dem rechten Fleck“. Etwas kann „auf Herz und Nieren geprüft“ werden. Man kann „ein Herz für jemanden haben“. Und und und.
Das Herz ist sowohl für unser körperliches als auch unser emotionales Wohlbefinden von zentraler Bedeutung.
Darüber hinaus ist es das auch in geistlicher Hinsicht. In der Bibel wird uns zugesagt, dass wir Gott finden werden, wenn wir „ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen“ (5. Mose 4,29). Und in Hesekiel 36,26 wird uns gar ein neues Herz in Aussicht gestellt.
Auch in der Lutherrose, dem Briefsiegel Martin Luthers, des großen Reforma-
tors, nimmt das Herz eine wichtige
Stellung ein. Und das nicht ohne Grund. Über dieses Siegel schrieb Luther in einem Brief vom 8. Juli 1530, es sei
„ein Merkzeichen meiner Theologie. Das erst sollt ein Kreuz sein – schwarz – im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst Erinnerung gäbe, daß der Glaube an den Gekreuzigten uns selig machet. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht. Ob’s nun wohl ein schwarz Kreuz ist, mortifizieret und soll auch wehe tun, dennoch läßt es das Herz in seiner Farbe, verderbt die Natur nicht, das ist, es tötet nicht, sondern erhält lebendig … Solch Herz aber soll mitten in einer weißen Rosen stehen, anzuzeigen, daß der Glaube Freude, Trost und Friede gibt, darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe. Solche Rose stehet im himmelfarben Felde, daß solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig, jetzt wohl schon drinnen begriffen und durch Hoffnung gefasset, aber noch nicht offenbar. Und in solch Feld einen goldenen Ring, daß solch Seligkeit im Himmel ewig währet und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das höchste, köstlichste Erz ist.“