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07.11.2014Petra Donatz Klappentext
Michigan 1881, in einer Gemeinde von deutschen Auswanderern: Annalisas Mann kommt auf mysteriöse Weise ums Leben. Da die junge Mutter die Farm allein nicht halten kann, lässt ihr Vater in der alten Heimat nach einem neuen Ehemann für sie suchen. Eines Tages erscheint der galante Carl Richards auf ihrer Farm. Er hat zwei linke Hände, zieht Annalisa aber mit
seiner charmanten und fürsorglichen Art in den Bann. Durch ihn begegnet Annalisa etwas von der Liebe Gottes, auf die sie schon nicht mehr zu hoffen wagte. In dieser Situation kommt die Ankunft von Annalisas Zukünftigem äußerst ungelegen. Und leider ist Carl nicht der, für den alle ihn halten ...
Meine Meinung
Die Story
Dieser Roman ist wieder eins meiner Highlights für dieses Jahr. Die mitreißende Story, die authentische Atmosphäre und zu guter Letzt, die authentischen Charaktere, haben das Buch zu einem richtigen Lesevergnügen gemacht. Klar ist auch hier die Handlung und das Ende ziemlich voraussehbar, aber in welchem Liebesroman ist da nicht so? Dennoch haben unverhoffte Wendungen das ganze wieder interessant und spannend gemacht.
Die Thematik befasst sich zunächst einmal mit deutschen Auswanderern in Amerika, im 19 Jahrhundert. Der Leser erlebt das ganze Geschehen aus der Sicht von der gerade zur Witwe gewordenen Annalisa, die sich nun mit ihrer kleinen Tochter durchschlagen muss und versucht ihre Farm zu erhalten. Natürlich gibt es auch den bösen Gegenspieler, der mit allem Mitteln versucht, sich ihr Hab und Gut anzueignen und dabei auch vor Gewalt nicht zurück schreckt. Ihre Familie hingegen wartet zu diesem Zeitpunkt auf das eintreffen eines neuen Ehepartners für ihre Tochter.
Zum Glück erscheint genau im richtigen Moment der deutsche Carl Richards, der anfänglich für den Bräutigam gehalten wird. Er unterstützt sie wo es nur geht und wie sollte es auch anders sein, verlieben sich beide ineinander. Aber Carl ist nicht der, für den er sich ausgibt. Er ist auf der Flucht vor seiner Vergangenheit, die unweigerlich mit deren Annalisa verknüpft ist.
Man erfährt hier, wie die Frauen damals unterdrückt wurden. Ein Leben ohne Ehepartner galt als Schande und so wurden sie mit wildfremden Männern verheiratet, um der Familienehre ja nicht zu schaden.Ob es den Frauen dabei gut ging, schien keinen zu interessieren.
Also ich war von der Handlung mehr als begeistert und bin froh das ich das Buch lesen durfte.
Der Schreibstil
Der Schreibstil ist wirklich leicht und flüssig zu lesen, genau so wie ich es mag. Die Autorin schafft es mit Worten, dem Leser die einst düstere Atmosphäre, die wie ein Fluch über diesen schwebte, zu vermitteln. Im Gegenzug spürt man im Laufe der Geschichte, wie der Glaube an Gott und die Zuversicht, Licht in das ganze Geschehen bringt.
Die Charaktere
Sie sind alle sehr authentisch und real und konnten mich sofort in ihren Bann ziehen.Die Gefühle der Protagonisten wahren wirklich nachempfindbar und ihre Handlungen machten sie zu Menschen wie du und ich. Kurz und knapp gesagt, Protagonisten zum anfassen und mitleiden.
Mein Fazit
Ein wunderbares Buch das sich für alle, die gerne historische Liebesroman mit Tiefgang mögen, bestens eignet. Ein Buch über Liebe,Glaube, Hoffnung und vor allem Zuversicht.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und fünf Sternen mit einem dicken Plus dahinter.
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28.10.2014dorli Forestville, Michigan 1881. Die 19-jährige Annalisa Werner bangt um ihre Existenz. Ihr Ehemann Hans ist auf rätselhafte Weise ums Leben gekommen. Da Hans all ihre Ersparnisse verspielt hat, kann sie ihr Darlehen nicht pünktlich zurückzahlen, verliert womöglich ihr Land. Ihr Vater beschließt daher, dass möglichst schnell ein neuer Ehemann her muss. Während alle auf die Ankunft des Auserwählten aus
Deutschland warten, erscheint Carl Richards auf der Bildfläche. Carl musste aus Deutschland fliehen und findet Unterkunft bei der Familie Bernthal/Werner. Doch Carl ist nicht der, für den er sich ausgibt...
Jody Hedlund wartet in ihrem Roman „Ein Bräutigam aus gutem Haus“ mit einer wunderbaren Mischung aus Historie, Spannung und ganz viel Romantik auf. Als Grundlage dienen der Autorin dabei die wahren Begebenheiten rund um die deutschen Einwanderer in Michigan im späten 19. Jahrhundert.
Jody Hedlund zeichnet ein interessantes Bild voller Licht und Schatten. Die Aussicht auf eigenes Land und Selbstbestimmung lockte die Menschen an. Doch das Leben der Einwanderer ist kein Zuckerschlecken – harte Arbeit, Entbehrungen und derbe Rückschläge infolge von Naturkatastrophen und Krankheiten bringen die Menschen an den Rand der Verzweiflung.
Man versteht schnell, dass existentielle Dinge unbedingten Vorrang haben und dennoch fragt man sich, warum nicht auch eine Portion Liebe und Glücklichsein im Leben der Siedler Platz hat.
Trotz des ernsten Hintergrunds liest sich das Buch locker und angenehm zügig, die Autorin schreibt frisch und lebendig, die Geschichte ist fesselnd und voller Emotionen. Man ist als Leser sofort mittendrin im Geschehen und fühlt sich als Teil dieser kleinen Gemeinde.
Jody Hedlund hat ihre Charaktere ganz hervorragend ausgearbeitet.
Annalisa ist geprägt von dem harten Alltag und ganz besonders durch die damals übliche Unterdrückung der Frauen. Eine eigene Meinung wird nicht geduldet, Widerworte werden bestraft. Ihr Vater bestimmt, wen sie heiraten soll. Annalisa ist sogar derart eingeschüchtert, dass sie glaubt, der Liebe Gottes nicht wert zu sein.
Carl ist respektvoll, anständig und freundlich. Finanziert von seinem Vater, musste der Sohn eines Barons sich bisher noch nie um seine nächste Mahlzeit sorgen. Er ist Wissenschaftler und Erfinder, aber leider sehr unbeholfen, was die Landarbeit angeht.
Der schwierige Alltag schweißt die beiden zusammen. Annalisa und Carl verändern sich – ein Wandel, den Jody Hedlund sehr gefühlvoll gestaltet, die Veränderungen schleichen sich ganz langsam ein.
Annalisa fühlt sich immer mehr zu Carl hingezogen. Sie blüht auf, wird freier, entdeckt ihren eigenen Willen und rückt ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Kinder in den Vordergrund.
Carl muss jetzt eigenständig für sein Überleben sorgen und hart für sein Auskommen arbeiten. Er erkennt, wie oberflächlich und belanglos sein Leben früher war und weiß jetzt, dass er seine Ziele auch ohne die Unterstützung seines Vaters erreichen kann. Besonders sein Glaube an Gott hat ihn in dieser schweren Zeit nicht aufgeben lassen und ihn zu einem starken Mann gemacht.
Es ist faszinierend, wie Jody Hedlund das Band zwischen diesen beiden Menschen, die aus so gänzlich unterschiedlichen Welten kommen, immer stärker werden lässt. Es entsteht eine Bindung, die es mit allen zukünftigen Anforderungen aufnehmen könnte - wenn Annalisa keinem anderen Mann versprochen wäre. Und wenn Carl nicht gänzlich andere Pläne hätte. Und wenn Carl nicht mit der gewaltigen Lüge über seine wahre Identität leben würde.
Für einen spannenden Handlungsverlauf sorgen nicht nur einige unerwartete Ereignisse, auch zahlreiche Nebenfiguren beleben das Geschehen außerordentlich und sind für den Verlauf der Geschichte unverzichtbar.
Da ist allen voran die quirlige Gretchen, Annalisas 2-jährige Tochter, so liebenswert und unbekümmert, dass man sie schnell ins Herz schließt. Und Annalisas 12-jähriger Bruder Uli, der sich selbst zum Beschützer seiner großen Schwester ernannt hat. Neben ihrem unaufhörlich gängelnden Vater hat Annalisa es auch dem habgierigen Ward zu tun, der vor rein gar nichts zurückschreckt, um an Annalisas Land zu kommen.
Jody Hedlund hat mich mit ihren facettenreichen Schilderungen über das Leben der deutschen Einwanderer in Michigan und der damit verflochtenen fiktiven Handlung begeistert. „Ein Bräutigam aus gutem Haus“ hat mich durchgehend gefesselt und bestens unterhalten.
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28.10.2014Ulrike Werner Zum Inhalt:
Herbst 1880, Forestville Michigan: Annalisa Werner ärgert sich wieder einmal über ihren Mann Hans, der zum wiederholten Male ihr mühsam erspartes Geld verspielt hat. Dabei weiß er doch genau, dass nach der nächsten Ernte das Darlehen für ihr Land zurück bezahlt werden muss, sonst verlieren sie alles.
Doch es kommt noch schlimmer für Annalisa. Sie findet Hans Leiche, der
auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen ist. Nun ist sie plötzlich ganz auf sich alleine gestellt. Da auch ihre Familie keinen anderen Rat weiß, damit sie ihre Farm halten kann, schreibt ihr Vater nach Deutschland in die alte Heimat um einen neuen Ehemann für sie zu suchen.
Noch während sie auf ihren Ehemann wartet, erscheint Carl Richards auf ihrer Farm. Obwohl zuerst derart unbeholfen, wird der junge Mann mit seiner fürsorglichen Art zu einer unentbehrlichen Hilfe für Annalisa. Doch Carl ist nicht der der er zu sein vorgibt...
Meine Meinung:
„Ein Bräutigam aus gutem Haus“ ist jetzt nach „Die Assistentin des Fotografen“ das zweite Buch welches ich von der Autorin Jody Hedlund lese und ich muss gestehen, ich bin wie auch bereits beim letzten Roman, wieder einmal hellauf begeistert. Die Autorin schreibt mit einer Leidenschaft und einer Liebe zum Detail, das es eine Freude ist ihren Roman zu lesen.
Ihre Charaktere sind wunderbar authentisch und liebenswürdig gezeichnet und vor allem die kleine Gretchen hatte ich bereits von den ersten Seiten an, in mein Herz geschlossen und habe so manches Mal mit der Kleinen gelitten.
Besonders hat mir auch gefallen, wie Jody Hedlund ihrer Protagonistin Annalisa den Glauben nach und nach, durch Carl wieder näher bringt. Sie bringt dies auch dem Leser so dezent rüber, das es selbst einen nicht gläubigen Menschen nicht stören dürfte. In meinen Augen ist Jody Hedlunds neuestes Werk wirklich ein rundum wunderschönes und stimmiges Buch, dem ich sehr gerne seine wohlverdienten fünf Sterne vergebe.
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26.10.2014LEXI Jody Hedlund entführt ihre Leser in das kleine amerikanische Bauerndorf Forestville in Michigan, wo die neunzehnjährige Annalisa auf einem Feld ihren toten Ehemann Hans auffindet. Die hübsche blonde Frau mit den blauvioletten Augen und der freundlichen, sanften Art steht mit einem sechzehn Hektar großen Land unvermittelt alleine da, und ihr Vater wendet sich an seinen Bruder in Deutschland, um
mit seiner Hilfe eine neue Ehe für seine Tochter zu arrangieren. Die junge Witwe fügt sich ergeben in ihr Schicksal, scheint es doch die einzige Möglichkeit, die Farm zu retten und mit ihrer kleinen, zweijährigen Tochter Gretchen überleben zu können. Als eines Tages ein dunkelhaariger Fremder mit faszinierenden Augen und einem attraktiven Lächeln bei Annalisa auftaucht, tritt sie ihm zunächst sehr skeptisch entgegen. Doch nach und nach schwinden ihre Bedenken und sie nimmt die Hilfe des fürsorglichen Mannes dankbar an. Carl macht sich nicht nur bei der harten Arbeit auf der Farm unentbehrlich, sondern gewinnt mit seinem einnehmenden Wesen auch die Zuneigung von Annalisa und ihrer kleinen Tochter. Doch die Ankunft des zukünftigen Ehemannes naht, und neben einem dunklen Geheimnis aus Carls Vergangenheit gibt es auch in der Gegenwart eine ernst zu nehmende Bedrohung für Annalisa...
Die Autorin hat die Massenauswanderung von Hunderttausend Deutschen, die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts nach Amerika emigrierten, zum zentralen Thema dieses Romans gemacht. In ihrer Geschichte um die Familie Bernthal beschreibt sie das harte Leben der Einwanderer, deren unermüdliche Bemühungen, das Land zu roden, zu bebauen und mit Not, Krankheiten und Hunger fertig zu werden. Sie widmet sich hierbei sehr anschaulich der Stellung einer Frau zu dieser Zeit, und bringt auch zwei verheerende Katastrophen des Jahres 1881 in ihre Handlung ein, was ihrer Erzählung zusätzliche Authentizität verleiht.
Bei den handelnden Personen liegt das Hauptaugenmerk hauptsächlich auf Annalisa Werner, die als eingeschüchterte, desillusionierte Frau beschrieben wird, ihrer inneren Stärke selber kaum bewusst. Den männlichen Gegenpart bildet der hilfsbereite und fürsorgliche Fremde, dessen Auftreten und äußere Erscheinung so gar nicht zu einem armen Schullehrer zu passen scheinen.
Der in flüssigem Schreibstil verfasste Roman hat mich besonders durch die zum Ausdruck gebrachten Emotionen der Protagonisten beeindruckt. Die aufkeimende Zuneigung zwischen Annalisa und Carl wird dem Leser sehr gefühlvoll nahe gebracht, der herzliche Umgang Carls mit der kleinen Gretchen macht ihn für mich zum Sympathieträger dieses Buches. Dem Glauben an Gott wird ebenfalls viel Raum gegeben, wobei Hoffnung und Zweifel oftmals im Widerstreit stehen. Das Geheimnis um Carls Vergangenheit und die Bedrohung Annalisas verleihen dem Buch zudem einen durchgehenden leichten Spannungsfaktor.
Die Lektüre des Buches „Ein Bräutigam aus gutem Haus“ hat mir spannende, und vor allen Dingen sehr emotionale Lesestunden bereitet und ich kann diesen wunderschönen Roman aus der Feder Jody Hedlunds uneingeschränkt weiter empfehlen.
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24.10.2014Maria Lahnstein Michigan 1881. der Mann der deutschen Auswanderin Annalisa wird ermordet aufgefunden. Da Annalisa den Hof nicht alleine bewirtschaften kann und ihn sonst verliert, sucht ihr Vater in der alten Heimat nach einem neuen Bräutigam. Eines Tages erscheint Carl Richards auf dem Hof. Er hat zwei linke Hände, doch ein gutes Herz. Durch Ihn sieht Annalisa, dass Männer nicht so
sein müssen, wie ihr verstorbener Mann. Sie hat Hoffnung, dass sich ihr Leben und das der Kinder endlich zum Guten wenden wird. Da taucht ihr neuer Bräutigam auf und es stellt sich heraus, dass Carl ein Geheimnis hat.
Dieser Roman ist wunderbar romantisch und sehr unterhaltsam. Die Autorin versteht es , die Personen wunderbar zu zeichnen. Man spürt Annalisas hoffnungslose Situation und welche Veränderung Carl bewirkt. Zwischen den beiden knistert es gewaltig. Dazu kommt eine Geschichte, die nie langweilig wird. Wer einen tollen Liebesroman lesen möchte, ist hier genau richtig. Die Widrigkeiten des Landlebens und der harten Arbeit kann man spüren und wie die Menschen auch durch Krankheit und andere Katastrophen bedrängt werden.
Der christliche Aspekt wird in diesem Roman mehrmals erwähnt, aber so richtig spüren kann man ihn nicht. Der Pfarrer und seine Frau sind nette Leute und Annalisa wie auch Carl denken an Gott, doch im Vordergrund steht eindeutig die Liebesgeschichte, die hier allerdings sehr gefühlvoll für den Leser rüberkommt. Es ist ein leichter netter Roman für Zwischendurch, mir fehlt etwas die Tiefe.
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20.10.2014Smilla507 Märchenhaft schön!
Michigan 1881: Gemeinsam mit ihrer 2jährigen Tochter Gretchen und ihrem Ehemann Hans lebt Annalisa in der Gemeinde Forestville. In diesem Städtchen am Huronsee haben sich einige Deutsche Auswanderer angesiedelt. Viele haben sich einen eigenen Hof aufgebaut. So auch Annalisa und ihr Mann. Sie haben nur noch ein Jahr um das Darlehen abzuzahlen. Doch Hans verspielt das Geld lieber.
Eines Tages findet Annalisa Hans tot auf dem Feld. Eine klaffende Wunde am Kopf weist darauf hin dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln muss. Da Annalisa nur schwer den Hof alleine bewirtschaften kann fackelt ihr Vater nicht lange und schreibt nach Deutschland mit der Bitte einen Ehemann für seine Tochter zu schicken. Wochen vergehen, da steht plötzlich Carl vor Annalisa. Er ist nicht der versprochene Ehemann, aber er hilft Annalisa auf dem Hof. Ein großes Geheimnis umgibt den gutaussehenden Mann. Und so verliert Annalisa ihr Herz, während sie auf ihren Zukünftigen Ehemann wartet. Aber ein Happy End wie im Märchen – so etwas mag sich die junge Witwe nicht erhoffen.
„Sie hatte schon einmal gelernt, dass Märchen nicht wahr wurden. Und sie wollte diese schmerzliche Lektion nicht wiederholen.“ (S. 80)
Ich habe eine weitere Lieblingsautorin! Mir hat „Die Assistentin des Fotografen“ bereits gut gefallen, aber mit „Ein Bräutigam aus gutem Hause“ hat sich Jody Hedlund in mein Herz geschrieben!
Sehr gefühlvoll, aber mit einer gelungenen Mischung aus Romantik und Spannung hat die Autorin einen wunderschönen Liebesroman geschrieben. Wie ein roter Faden ziehen sich Märchenelemente durch das ganze Buch. Es ist keine leichte Zeit für Frauen, für Witwen schon mal gar nicht. Die Männer hatten das Sagen und Frauen durften keine eigene Meinung haben. Eine Liebesheirat war so gut wie ausgeschlossen. Dies und das beschwerliche Leben auf einem Bauernhof zur damaligen Zeit hat Jody Hedlund gekonnt eingefangen. Ich konnte mich sehr gut in den Roman vertiefen, ja, ich habe ihn regelrecht inhaliert! So schnell hab ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen!
Zugegeben, der Inhalt klingt kitschig und ein Happy End scheint von Anfang an vorhersehbar zu sein. Zwischendurch wird der Leser allerdings immer wieder von unvorhersehbaren Wendungen überrascht und bis es zum glücklichen Ende kommt lässt sie ihre Protagonisten Annalisa und Carl einige Höhen und Tiefen durchleben. Auch verbal fliegen zwischen den Beiden vor allem zu Beginn die Funken, denn Carl versucht Annalisa mit Humor aus ihrer Reserve zu locken.
Der christliche Glaube ist gut in die Handlung eingebettet. Sowohl Annalisa als auch Carl sind gläubig, wobei Annalisa daran zweifelt, warum Gott sich ausgerechnet um sie kümmern sollte. Glücklicherweise gibt es in der Auswanderergemeinschaft ein sehr engagiertes Pastorenehepaar, das sich liebevoll um seine „Schäfchen“ kümmert und Annalisa die Hoffnung auf eine Ehe in Liebe zurückgibt.
Ungefähr zeitgleich mit dem Erscheinen von „Ein Bräutigam aus gutem Hause“ in Deutschland erhielt Jody Hedlund für diesen Roman in Amerika den Christy Award. Mehr brauche ich wohl nicht mehr zu sagen, oder? Wer gerne historische (Liebes-)Romane liest ist hier an der richtigen Adresse! Unbedingt lesen!
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30.09.2014S. Janoschke Forrestville, Michigan, 1881: Annalisa und Hans, deutsche Auswanderer aus Essen, versuchen unter harten Entbehrungen ihr Land zu bewirtschaften damit das Land endlich ihnen gehört. Doch eines Tages findet Annalisa ihren Mann auf dem Feld - tot. Was soll nun aus ihr werden mit einer kleinen Tochter und einem weiterem Kind unterm Herzen? Nie wird sie es schaffen die Ernte
allein einzubringen. Ihre Familie berät sich und beschließt nach Deutschland zu schreiben um einen neuen Mann für sie zu finden, einer aus der Verwandtschaft. Da taucht plötzlich Carl aus Deutschland auf, er ist auf der Flucht und soll Annalisa helfen bis ihr Bräutigam da ist. Doch Carl ist so anders als die Männer die sie bisher kannte. Lob? Anerkennung? Liebe? Sowas kannte sie bisher nicht und sie blüht langsam auf. Doch dann taucht ihr Bräutigam auf und das Chaos ist perfekt. Denn Carl ist nicht der, der er vorgibt zu sein.
Jody Hedlund hat in diesem Buch die Geschichte deutscher Auswanderer nach Amerika zum Thema gemacht. Dabei zeigt sie die schwere Arbeit, welche die Männer und auch ihre Frauen hatten um das Land zu bearbeiten und zu überleben. Vor allem über den Winter mussten viele hungern, weil die Nahrung knapp wurde. Es zeigt dennoch auch die Freiheit, eigenes Land zu besitzen. Ein Umstand der in Deutschland nicht möglich gewesen wäre. Alles Land gehörte den Adligen, sie durften es nur bearbeiten, mussten aber hohe Abgaben leisten. Liebesheiraten waren damals allerdings sehr selten, weil die Ehe eine Zweckgemeinschaft war, damit der Mann jemand hatte, der ihn mit Essen versorgte und das Gemüse anbaute, während er das Feld bestellte. Nicht selten waren die Männer sehr gewalttätig und herrisch ihren Frauen gegenüber. Die Autorin zeigte mit Carl, dass es auch andere Männer gab die ihre Frauen respektierten und liebten. Leider galten Töchter eher als anhängsel und die Väter versuchten sie gut zu verheiraten. Die Töchter hatten selten Mitspracherecht.
Dieser Roman war seit langem wieder mal ein Buch was mich derart mitgerissen hat, dass ich es kaum weglegen und erst aufhören konnte als ich die letzte Seite zugeschlagen hatte. Keine Seite ist langweilig, immer wieder fiebert man mit und seufzt wegen der schönen Liebesgeschichte. Ja ein Stück weit ahnt man wie es ausgeht, dennoch gibt es immer wieder Wendungen, die die Geschichte in eine andere Richtung lenken. Man merkt wie es knistert zwischen den beiden Progatonisten, ohne dass es kitschig ist. Die Sprache zieht den Leser in den Bann. Bei all der Liebe wird dennoch auch gezeigt, was Hass und Gier aus einem Menschen machen können.
Besonders hervorheben muss man auch den Glauben an Gott, der vor allem für Carl eine sehr große Rolle spielt. Trotz viele Widrigkeiten hält er an seinem Glauben fest. Annalisa hingegen zweifelt daran ob es wirklich einen Gott gibt und ob er sich um arme Witwen wie sie überhaupt kümmert. Warum sollte er? Er hat sicher besseres zu tun. Eine entscheidende Rolle spielt in diesem Roman auch das Pastorenehepaar der Gemeinschaft. Sie leben Glauben vor und sind dennoch nie moralisch und zwingend niemandem etwas auf.
Dieses Buch ist mein absolutes Herbsthighlight! Die Autorin gewann kürzlich dafür zu Recht den Carol Award. Eine aufrichtige Leseempfehlung von mir!
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